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Bin ich überhaupt Fotograf? 🧐

Neulich habe ich einmal mehr Youtube konsumiert und meine Lieblingsfotografen angeschaut (Links unten). Menschen, die mich wirklich inspirieren und die zudem noch mega gut fotografieren können. Dann haben die auch noch 200, 300, 500.000 Follower und mehr … Und ich? Ich nicht!

Wenn ich das sehe, frage ich mich:

“Bin ich überhaupt Fotograf?”

Schwierige Frage. Bisher bin ich immer rumgelaufen und habe gesagt, ich sei Grafik-Designer und Fotograf. Doch Fotografie ist gar nicht mein Beruf, als Hobby würde ich es aber auch nicht bezeichnen, schließlich habe ich ein Buch geschrieben und verkaufe es. Aber ich habe gerade einmal etwas mehr als 1.000 Follower auf Instagram… Versteh’ mich nicht falsch, ich finde es total großartig, dass ich es zu mehr als 1.000 Followern geschafft habe 💪🏻 Dennoch sind es ja vergleichsweise wenig Follower.

“Gestalten” heißt das Zauberwort

Wikipedia schreibt dazu: Ein Fotograf oder Photograph (auch veraltet Lichtbildner) beziehungsweise Fotografin ist eine Person, die Fotografien anfertigt. Fotografen gestalten statische oder bewegte Bilder für verschiedene Zwecke.

Bingo, da haben wir es: Fotografen gestalten statische oder bewegte Bilder für verschiedene Zwecke.

Das bin ich! Das wichtigste Wort in diesem Satz lautet “gestalten”. Ich bin ein Gestalter und das ist unglaublich toll. Gestalten unterscheidet sich von knipsen und m.E. macht allein das den Fotografen aus. Dabei ist das Genre total Wurscht und die Anzahl der Follower auch! Sobald ich beginne, mir über den Bildaufbau ernsthaft Gedanken zu machen, fange ich an zu gestalten und werde zum Fotografen.

Professionell vs. Hobby

Eine Unterscheidung, die vielleicht Sinn macht, ist die Unterteilung nach Profifotografie und Hobbyfotografie. Was in meinen Augen allerdings nicht unbedingt etwas über die Bildqualität aussagt, sondern eher über den Zweck der Fotos. Ich denke, Profifotos werden für Geld gemacht. Ob es das Bewerbungsportrait ist oder die Tieraufnahme für ein Magazin. Die beiden Fotos wurden gemacht, um damit Geld zu verdienen. Diese Unterteilung finde ich relativ belanglos und in erster Linie nur für den Fotograen entscheidend. Es gibt genügend Hobbyfotografen, die weltklasse Bilder machen und viele Profis, deren Bilder sehr durschnittlich sind. Landläufig meint professionell doch jemanden, der seine Sache gut macht, eben besser als jeder Amateur. Doch in der Fotografie ist das schwierig. Das führt einen zwangsläufig zu der Frage, was ein gutes Foto ist. Und an dieser Stelle scheiden sich eben die Geister. Auf Youtube gibt es wahrscheinlich Hunderte Videos zu dem Thema. Dennoch gibt es natürlich auch im Allgemeinen gute und schlechte respektive beachtete und nicht beachtete Bilder.

Ich denke, ein gutes Foto setzt eine gewisse kreative Idee bzw. ein Motiv voraus, die/das so fotografiert ist, dass der Betrachter ohne Worte versteht, worum es geht. Im besten Fall ist er fasziniert von der Symbiose aus Idee/Motiv und Umsetzung.

“Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.”

Henri Cartier-Bresson

Es lohnt sich also, sich mit dem Thema genauer zu beschäftigen, was ein gutes Foto ausmacht. Vor allem aber bedarf es viel Übung und ehrlicher Selbstreflexion. In meiner fotografischen Entwicklung gibt es unzählige ältere Bilder, die ich mit 4 oder sogar 5 Sternen bewertet habe, also schon ziemlich gut, fast perfekt, beeindruckend! Schaue ich die Bilder heute an frage ich mich, in welcher geistigen Umnachtung ich gesteckt haben mag, diese Bilder so gut zu bewerten…

Die Antwort ist ganz klar: einerseits wusste ich vielleicht nicht, was ein gutes Bild ausmacht, aber viel mehr fehlte es mir an der nötigen Selbtsreflexion. Ich habe mein Bild nicht ehrlich bewertet, mit Abstand und objektiv. Sondern meine Empfindungen beim Fotografieren sind extrem stark in die Bewertung eingeflossen. Damit ist es für MICH ein gutes Foto, für einen beliebigen Betrachtenden ist es vielleicht nichtssagend. Das ist alles kein Problem, ich habe Hunderte Bilder, die ich nie veröffentlichen werde, weil sie nur für mich gute Bilder sind. Es wird erst dann zum Problem, wenn ich diese Bilder in der Erwartung veröffentliche, ein großes Publikum damit zu erreichen. Dann werde ich vielleicht enttäuscht, weil es eben nicht so ist. Da kommen dann wieder Motiv und Umsetzung ins Spiel. Schaffe ich es, meine Emotion, die ich in der Situation erlebt habe, in das Bild zu backen, wirkt es auch für Außenstehende anziehend und faszinierend.

Wenn mir das gelingt, bin ich ein guter Fotograf.

Links

https://www.youtube.com/@JamesPopsysPhoto
https://www.youtube.com/@snapsbyfox
https://www.youtube.com/@NigelDanson
https://www.youtube.com/@ian_worth
https://www.youtube.com/@ivunchow
https://www.youtube.com/@GeorgeHolden

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